Verschiedenste Blütenformen und strahlende Farben – das zeichnet die beliebten Dahlien aus, die jetzt in vielen Gärten zur Hochform auflaufen. Bei ihrer Pflege gibt es einiges zu beachten.

Im Spätsommer sind Dahlien ein echtes Highlight für Garten oder Balkon: Große, oft üppig gefüllte Blüten in intensiven Farben leuchten mit der Sonne um die Wette – und das teilweise von Ende Juni bis zum ersten Frost. Auch in Sträußen begeistern sie mit ihrer Fülle, sowohl selbst geschnitten aus dem Garten als auch vom Floristen. 1000 gute Gründe, sich diese Schönheiten einmal näher anzusehen.

Bereits bei den Azteken waren Dahlien beliebt: Die Blumen schmückten die Tempel und wurden wohl teilweise sogar als Nutzpflanzen angebaut. Neuere Forschungen legen nahe, dass die Knollen möglicherweise wie Kartoffeln verwendet wurden. In jedem Fall ist das Hochland von Mexiko und Guatemala die Heimat aller Dahlien. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gelangte die Pflanze über Spanien auch nach Deutschland. Aus den ursprünglichen Wildformen entstanden dann durch Kreuzungen und Züchtungen Tausende verschiedene Sorten, die sich vor allem durch die Blütenform unterscheiden: gefüllte und ungefüllte, pomponartige oder naturhafte und sogar mehrfarbige. Grundsätzlich reicht die Farbpalette von Weiß über Gelb, Orange, Rosa und Rot bis zu Flieder, lediglich richtiges Blau oder Violett gibt es nicht.

Im klassischen Bauerngarten waren die schönen Pflanzen mit ihrer Vielfalt schnell nicht mehr wegzudenken, aber auch in formalen oder naturnahen Gärten setzen sie im Spätsommer Akzente. Aufgrund ihrer Herkunft aus Mittelamerika sind Dahlien allerdings im deutschen Klima nicht ganz unkompliziert, denn sie vertragen absolut keinen Frost an den Wurzeln. Ende November, wenn die ersten Nachtfröste die oberirdischen Pflanzen angegriffen haben, muss man sie daher wieder ausgraben. Die Überwinterung ist dann wiederum recht einfach: Alles Grüne abschneiden, die Erde grob von den Knollen schütteln und diese an einem luftigen Ort etwas trocknen lassen. Im Keller – ideal ist eine Temperatur um fünf Grad – in einer Kiste mit trockenem Sand lagern. Plastik- oder Metallkisten eignen sich dafür nicht, da sie keinerlei Luft und Feuchtigkeit durchlassen. Aber auch in einem Holzbehälter sollte man ab und an kontrollieren, ob die Knollen noch unversehrt sind und gegebenenfalls faulende Exemplare entfernen. Ab Ende April kann man sie dann wieder nach draußen pflanzen oder bereits ab Februar im Topf im Zimmer vorziehen.

Im Frühjahr treibt die Dahlie aus ihren verdickten Knollen wieder zuverlässig aus. © Blumen – 1000 gute Gründe

Im Beet oder im Topf brauchen Dahlien ein sonniges Plätzchen mit einem durchlässigen Boden, denn Staunässe führt leicht zu Fäulnis an den Wurzeln. Für eine Handvoll Kompost mit einem Teelöffel Hornspäne nach der Pflanzung sind sie ebenfalls dankbar. Verblühtes kann man laufend abschneiden, am besten knapp über dem nächsten Blattpaar, dann können nochmal neue Blütentriebe kommen. Auch wenn man für die Vase schneidet, regt man die Bildung neuer Blüten an. Dabei gilt: Nur am frühen Morgen schneiden und die Stiele direkt ins Wasser stellen. Darüber hinaus sollte man – auch beim Kauf im Laden – darauf achten, dass die Blütenköpfe noch nicht ganz geöffnet sind.

Wie man Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon passend dekoriert und schöne Sträuße zusammenstellt, zeigt die Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de.

Steckbrief: Dahlien (Dahlia)

Blütezeit: Ende Juni bis zum ersten Frost
Blütenfarbe: fast alle, außer blau und blau-violett
Blattfarbe: grün
Winterhärte: nicht winterhart, Überwinterung der Wurzelknollen im Keller
Boden: durchlässig und nährstoffreich
Standort: sonnig und warm
Wasserbedarf: nicht zu trocken halten
Wuchshöhe: 0,30 bis zu 1,50 Meter
Pflanzabstand: 0,60 Meter, zu enger Stand begünstigt Krankheiten
Schädlinge und Krankheiten: beliebt bei Schnecken
Anmerkungen: neigt bei Wind und Regen zum Kippen, daher am besten anbinden