Gartenbau Jan Will im Porträt

Um ein traditionsreiches Familienunternehmen erfolgreich für die Zukunft aufzustellen, braucht es Herzblut, Engagement – und das Gespür für das richtige Spezialgebiet. Das hat auch Landgard Erzeuger Jan Will frühzeitig erkannt und 2011 die Familiengärtnerei in Albertshofen komplett auf die Kultur von Kräutern mit EU Bio-Zertifikat ausgerichtet. „Den Ausschlag für die Umstellung gab damals eine einfache Überlegung: Wenn wir unsere Produkte in Bioqualität produzieren, stehen uns statt einer Verkaufsschiene gleich zwei offen. Schließlich sind Biokräuter im klassischen Handel ebenso gefragt wie im Biomarkt“, erklärt der Kräuterexperte Jan Will.

Diese Rechnung ist aufgegangen: Alleine in den letzten beiden Jahren ist der Umsatz des süddeutsche Kräuterbetrieb um 120 Prozent gewachsen. „Für die nächsten Jahre ist es nun unser Ziel, weiter langsam aber kontinuierlich zu wachsen. 10 bis 20 Prozent mehr reichen uns dabei völlig aus. Es ist einfach ein gutes Gefühl zu sehen, dass das, was man anschiebt, letztlich dazu führt, dass der Betrieb nachhaltig gesundet“, so Jan Will. „Schließlich steckt, wie bei vielen Betrieben, auch bei uns nicht nur viel Herzblut und Einsatz drin, sondern auch ein großes Stück Familiengeschichte.“

Kräuterexperte Jan Will

Seit seinen Ursprüngen im Jahr 1890 ist der Gartenbaubetrieb Will ein klassisches Familienunternehmen. Lagen die Ursprünge noch im Gemüseanbau, hat sich die Gärtnerei nach einem Übergang in die Zierpflanzenkultur heute ganz auf ein breites Angebot an beliebten Saison- und Ganzjahrestopfkräutern spezialisiert. Mit zehn festangestellten Mitarbeitern und bis zu 15 Saisonkräften bewirtschaftet das Unternehmen heute eine Fläche von 12.200 Quadratmetern unter Glas und 24.000 Quadratmetern im Freiland. Von Basilikum, Petersilie, Oregano, Blutampfer Boretsch, Rucola oder Schnittknoblauch bis hin zu Currykraut, Waldmeister, Zitronenverbene und vielem mehr – heute versorgt die Gärtnerei Will über Landgard Kunden aus dem LEH, Gartencentern, Abholmärkten oder Endverkaufsbetrieben mit beliebten Küchenkräutern, die nach EU-Richtlinie öko-zertifiziert sind.

„Die Zusammenarbeit innerhalb der Erzeugergenossenschaft ist für uns dabei ein entscheidender Erfolgsfaktor“, betont der Betriebsinhaber. „Gerade hier in der Region haben wir als Genossenschaft die besten Optionen, um unsere Produkte einem breiten Publikum anzubieten. Wie erfolgreich ich damit bin, hängt aber auch ganz klar von mir ab. Schließlich gibt es innerhalb von Landgard viele verschiedene Vertriebswege, die ich für meine Ware ausprobieren kann – ich muss sie nur gemeinsam mit den Mitarbeitern bei Landgard für mich erschließen.“

Eine offene und partnerschaftliche Kommunikation ist für den Familienvater dabei das A und O – nicht nur im eigenen Betrieb und innerhalb der Genossenschaft, sondern auch in Richtung Handel. „Schon heute ist die Zukunft für viele Produzenten in der Grünen Branche ungewiss. Dies dem Handel zu vermitteln, ein Bewusstsein für die Belange der Erzeuger zu wecken, vielversprechende Betriebe zu entwickeln und so das eigene regionale Standbein zu festigen, werden die größten Herausforderungen für Landgard hier im Süden sein.“

www.kraeuter-will.de