Ob Kunst oder nicht: Besonders inszeniert schmeckt ein Menü mit Obst und Gemüse noch einmal doppelt so gut.

Vielleicht hat alles damit angefangen, dass die Menschen ihre Essensfotos in sozialen Netzwerken teilen. Oder die aufwendig auf dem Teller drapierten Kreationen der Sterneküche haben den Ausschlag gegeben. Auf jeden Fall achten immer mehr Menschen auf ein schönes „Food Styling“. Und das hat ganz viel für sich. Denn mit dem besonderen Anrichten von Lebensmitteln ist eine Wertschätzung der Produkte verbunden, die ihnen im Alltag oft fehlt. Stichwort: Lebensmittelverschwendung.

„Gerade bei frischem Obst und Gemüse erleben wir ein neues Bewusstsein bei den Menschen“, so ein Experte der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“. „Das liegt auch daran, dass immer mehr von ihnen selbst kochen – eine Entwicklung, die wir schon seit einigen Jahren beobachten. Dieser Trend hat sich während der Corona-Pandemie noch einmal verstärkt.“ Das Wort Kochkunst umfasst dabei eben nicht nur die gekonnte Zubereitung, sondern auch das Anrichten. Und dazu haben die Genussexperten gleich ein paar Tipps parat:

• Verschiedenfarbige Komponenten bringen Abwechslung auf den Teller, statt nur roten kann man zum Beispiel auch bunte Tomaten nehmen.

• Toppings geben Suppe oder Püriertem mehr Pepp: Dazu eignen sich unter anderem Kräuter, Nüsse, Kakao Nibs, Beeren oder essbare Blüten.

• Zutaten lassen sich bewusst arrangieren: So kann man Beilagen aufgefächert platzieren, besondere Formen ausschneiden oder Saucen als Muster auf dem Teller anrichten.

• Wichtig dabei: Nicht übertreiben! Es muss nicht immer alles ordentlich nebeneinander liegen. Eine köstliche Mischung macht oft mehr Appetit.

Gemüse oder Obst bieten allein durch ihre farbliche Vielfalt beste Voraussetzungen dafür, Essen kunstvoll auf den Teller zu bringen und auch bei Gästen zu punkten. Denn solche Gerichte berühren alle Sinne: Wer zum Beispiel zur Vorspeise Feldsalat mit Chicorée, Apfelsinen und Grapefruits serviert, schafft gleich eine bunte Eröffnung des Menüs. Gerade jetzt in der oft grauen Herbst- und Winterzeit erreicht ein solcher Auftakt das Herz der Genießer. Als Hauptgang lässt sich der Klassiker Grünkohl als leichte Quiche mit Basilikum neu interpretieren. Zum Dessert setzen gold-braun karamellisierte Äpfel warme Farbakzente, wunderbar kontrastiert mit Sahne, Ricotta oder Vanilleeis.

Noch mehr Inspiration hierfür gibt es in wunderschön gestalteten Kochbüchern oder auch in der Ideenküche der Initiative „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Hier stellen unter anderem renommierte Foodblogger ihre köstlichen Rezepte vor und schaffen damit tatsächlich nicht selten so etwas wie Kunst, die man essen kann.

Feldsalat mit Chicorée, Orange und Grapefruit

Zutaten für 4 Personen:
• 150 g Feldsalat
• 500 g Chicorée
• 2 Orangen
• 1 Grapefruit
• 2 EL Olivenöl
• 200 g Joghurt
• 1 Zehe Knoblauch
• Saft einer Orange
• 3 Zweige Basilikum
• Salz & Pfeffer

Zubereitung:
Den Feldsalat waschen und trocknen. Dann den Chicorée in dünne Ringe schneiden und mit dem Feldsalat vermischen. Die Orangen und die Grapefruit schälen und in Filets schneiden.

Für das Dressing Joghurt, Olivenöl und Orangensaft verrühren und mit dem gehackten Knoblauch, dem Basilikum und Salz & Pfeffer würzen. Das Dressing kurz vor dem Servieren über den Salat geben. 

Grünkohlquiche

Zutaten für eine Quiche:
• 450 g Grünkohl
• 1 Zwiebel
• 1 Knoblauchzehe
• 125 ml Gemüsebrühe
• 250 g Dinkelmehl
• 2 EL Wasser
• 125 g Margarine
• 250 ml fettarme Milch
• 4 Eier
• 10 g geriebener Parmesan
• Salz & Pfeffer
• frisches Basilikum

Zubereitung:
Den Grünkohl putzen und hacken. Die Zwiebel und den Knoblauch in kleine Würfel schneiden, anschließend zusammen mit dem Grünkohl und der Brühe in einen Topf geben. Den Grünkohl auf mittlerer Stufe 20 bis 30 Minuten kochen lassen. Dann abschütten und abkühlen lassen.

Für den Teig Mehl, Wasser, Margarine und etwas Salz vermischen und kneten. Den Teig in eine Quiche-Form drücken und den Grünkohl darauf verteilen. Jetzt noch den Großteil des Basilikums hacken und den Parmesan fein reiben. Für den Guss Eier, Milch, Parmesan und Basilikum vermischen und auf die Quiche geben. Die Quiche bei 170 Grad auf unterster Schiene 50 Minuten backen. Vor dem Servieren mit Basilikum-Blättern garnieren.

Winterliche Karamell-Äpfel mit Haselnuss-Krokant

Zutaten für 4 Personen
für die karamellisierten Winteräpfel:
• 4 Äpfel
• 1 Bio-Zitrone
• 2 EL Zuckerrübensirup
• 2 EL Zucker
• 4 Kardamomkapseln
• 1 Zimtstange
für den Nusskrokant
• 80 g Haselnusskerne
• 100 g Zucker

je nach Geschmack
• Sahne, Ricotta oder Eis

Zubereitung:
Haselnusskerne bei mittlerer Hitze in einer Pfanne ohne Fett rösten und anschließend nebeneinander auf Backpapier auslegen.

Den Zucker in einen Topf geben und auf mittlerer Stufe erhitzen. Schwenken oder vorsichtig rühren, damit der Zucker gleichmäßig erhitzt wird. Das Karamell ist fertig, wenn es die Farbe von Ahornsirup angenommen hat. Den Topf sofort von der Herdplatte nehmen und die Haselnüsse mit dem heißen Karamell übergießen. Vollständig abkühlen lassen und danach in beliebig große Stücke brechen.

In der Zwischenzeit den Ofen auf 180°C vorheizen. Die Zitronenschale mit einem Sparschäler in langen Streifen abschälen. Den Saft der Zitrone auspressen und mit dem Zuckerrübensirup sowie dem Zucker verrühren. In eine Auflaufform gießen und die Zitronenschale gemeinsam mit den leicht zerdrückten Kardamomkapseln und der Zimtstange dazugeben. Alles verrühren.

Die Äpfel schälen, halbieren und das Kerngehäuse mit einem Kugelausstecher oder einem kleinen Löffel aushöhlen. Die Apfelstücke von allen Seiten in der Sauce wenden und mit den Schnittflächen nach oben in der Auflaufform verteilen.

Für 30 Minuten backen. Die Äpfel umdrehen, sodass die Schnittflächen nach unten zeigen und die Sauce noch einmal umrühren, damit sie nicht am Rand anbrennt. Für weitere 25 bis 30 Minuten backen. Dabei immer wieder prüfen, ob die Äpfel weich sind und die Sauce karamellisiert ist.

Zum Servieren den Haselnusskrokant auf den Äpfeln verteilen und etwas Ricotta, geschlagene Sahne oder Eis dazu geben.