Als Projektpartner unterstützt Landgard ein Geothermie-Projekt unter Federführung der Stadt Straelen, das Möglichkeiten zur Nutzung von Tiefengeothermie untersucht und die Umstellung auf eine zukunftssichere klimaneutrale Wärmeversorgung des Gartenbaus in der Region Straelen vorantreiben soll.

Im September machte sich Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Bild 2.v.l.) selbst in Straelen ein Bild vom aktuellen Stand des Projektes „Tiefengeothermie zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung von Gewächshausbetrieben in Straelen“. Dazu besucht er, begleitet von Bürgermeister Bernd Kuse (Bild 3.v.l.), Ulrich Heufs vom Landgard-Erzeugermanagement, Thomas Korff von Landgard West Obst & Gemüse sowie Vertreter*innen des Fraunhofer IEG, weiterer Projektpartner und aus der Politik, den Gartenbaubetrieb Draek (Bild l.).

Im April hatte die Stadt Straelen beim Landeswettbewerb „Wärme aus Tiefengeothermie in NRW“, zu dem das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie aufgerufen hatte, die Förderzusage zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie in Höhe von bis zu 500.000 Euro erhalten. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts hat die Fraunhofer IEG übernommen, welche anwendungsnahe Forschung zu Geothermie und Energieinfrastrukturen betreibt. Dr. Frank Strozyk, Leitung Transfer und Kommunikation bei Fraunhofer IEG, stellte beim Besuch des Ministers nun die nächsten Projektschritte vor und betonte: „Wir stehen in den Startlöchern. Jetzt kommt es darauf an, schnell die Freigabe der Fördergelder mit dem Ministerium abzustimmen. Bei optimalem Verlauf können wir noch im Herbst mit der Machbarkeitsstudie beginnen.“

Im Rahmen der einjährigen Studie werden vorliegende geologische Daten ausgewertet und bei Bedarf ein Katalog anschließender Messkampagnen erstellt, um Datenlücken zu schließen. Ziel der Studie ist es zu klären, ob in der Region Straelen in einer Tiefe von drei bis vier Kilometern genug heißes Thermalwasser vorhanden ist, um die Wärmebedarfe der Gartenbaubranche und anderer potentieller Abnehmer zu decken. Teil der Studie ist daher auch eine Bedarfsanalyse zu den Wärmemengen, die von Betrieben, öffentlichen Einrichtungen und Wohngebieten benötigt würden und zu ermitteln, wie ein Fernwärmenetz sinnvoll gebaut und betrieben werden könnte.

Fällt die Machbarkeitsstudie positiv aus, würden bis zur tatsächlichen Wärmegewinnung aus Tiefenwasser und der flächendeckenden Anbindung der Abnehmer in der Region Straelen noch einmal rund fünf bis zehn Jahren vergehen. Dies wären wichtige Perspektiven für den Gartenbau in der Region, erklärt Landgard-Vorstand Dirk Bader: „Durch die CO2-Steuer sind die Energiekosten für unsere Mitgliedsbetriebe immens gestiegen. Umso wichtiger wäre es, wenn die Studie mittelfristig eine ökonomisch und ökologisch deutlich nachhaltigere Alternative zu bisherigen Energieträgern in Aussicht stellen würde.“

Im Rahmen seines Besuchs hob Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die generelle Bedeutung der Tiefengeothermie im Hinblick auf das angestrebte Ziel der Klimaneutralität bis 2045 hervor. Dies sei nur erreichbar, wenn die Anstrengungen zur Umstellung auf erneuerbare Energien auch im Wärmebereich verstärkt würden. „Die Tiefengeothermie kann einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Wärmversorgung liefern. Dies gilt nicht nur für unsere Gartenbaubetriebe, sondern sicherlich im zweiten Schritt auch für den Wohnungsbau oder unser Schwimmbad“, erklärt Bürgermeister Kuse, „ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern daran arbeiten, die Wende weg von fossilen Energieträgern und hin zur klimaneutralen Energieversorgung in Straelen zu ermöglichen.“