Zumindest wenn man Biene oder Hummel ist. Denn sie lieben den Lippenblütler Salbei als ergiebige Nektarquelle. Und Menschen erfreuen sich am schönen Anblick seiner aufrechten Blütenähren und den unkomplizierten Ansprüchen im Beet.

Viele Pflanzen sind einfach schön, andere duften intensiv und wieder andere sind gute Bienenweiden. Manche sind besonders pflegeleicht oder vertragen Trockenheit besonders gut – angesichts der letzten heißen Sommer ein echter Vorteil. Nur wenige Pflanzen verbinden aber gleich mehrere dieser Vorteile. Der Salbei gehört definitiv dazu! Er sollte deshalb eigentlich in jedem Garten sein Plätzchen finden.

Die Pflanze aus der Familie der Lippenblütler ist wunderschön, denn sie schmückt sich im Sommer mit vielen kleinen Blüten an aufrecht wachsenden Ähren in Farben von Violett über Blau oder Rosa bis zu Weiß. Die Trichterblüten produzieren reichlich Nektar – das zieht Hummeln und Bienen magisch an. Salbei liebt sonnige Plätze mit durchlässiger, nicht zu nährstoffreicher Erde, gelegentliche Trockenheit verträgt er viel besser als Staunässe. Vom klassischen Küchensalbei bis zu einjährigen Sorten gibt es dabei eine große Auswahl – bis zu 900 verschiedene Arten gilt es zu entdecken. 1000 gute Gründe, sich einmal näher mit dem Salbei zu beschäftigen.

Bekanntester Vertreter ist sicher der Echte Salbei (Salvia officinalis), der gerne auch in der Küche zum Einsatz kommt. Mit seinen meist silbrig-flauschigen, duftenden großen Blättern erkennt man ihn im Kräutergarten schnell. Echter Salbei ist immergrün und als Mittelmeerpflanze etwas empfindlich gegen Frost. Im zeitigen Frühjahr sollte man ihn gut zurückschneiden, da er sonst an den langen Trieben verholzt und auseinanderfällt. Kürzt man ihn regelmäßig auf den belaubten Teil zurück, bleibt er schön kompakt. Es gibt verschiedene Züchtungen mit farbigen Blättern oder besonderem Aroma.

Echter Salbei wird vor allem für seine aromatischen Blätter geschätzt.

Ebenfalls eine ausdauernde, mehrjährige Staude ist der Sommersalbei, auch Steppen-Salbei genannt (Salvia nemorosa). Er eignet sich nicht zum Kochen, blüht dafür aber reicher und farbenprächtiger. Die meisten Sorten sind gut winterhart, aber nicht wintergrün, im Frühjahr sollte die Staude entsprechend bis auf etwa eine Handbreit über dem Boden zurückgeschnitten werden. Im Juni oder Juli erfolgt dann die erste Blüte. Eine zweite, etwas schwächere Blüte lässt sich durch einen weiteren Rückschnitt fördern: Den Sommersalbei einfach um ein Drittel kürzen, etwas düngen und gießen.

Steppen-Salbei schmückt sich mit zahlreichen Blütenähren – und bietet nach Rückschnitt eine zweite Blüte.

Eine imposante Figur im Garten macht der Muskateller-Salbei (Salvia sclarea). Die Pflanze ist zweijährig: Im ersten Jahr bildet sie lediglich eine flache Blattrosette. Im zweiten Jahr streckt sie ihre Blütenrispen dafür aber bis auf eine Höhe von 120 Zentimetern hinauf. Da auch die Tragblätter um die eigentlichen Blüten herum weiß, rosa oder lila gefärbt sind, bieten sie einen prächtigen Anblick. Die Pflanzen säen sich an geeigneten Plätzen auch gut selbst aus, allerdings brauchen sie aufgrund ihrer Größe etwas Platz. Übrigens nutzte man die Blätter des Muskateller-Salbeis früher auch zum Aromatisieren von Wein – daher der Name –, heute kann man mit ihnen zum Beispiel Marmelade oder Nachspeisen verfeinern.

Muskateller-Salbei imponiert mit üppigen Blüten und hohem Wuchs.

Als einjährige Sommerblumen lassen sich Schopf-Salbei (Salvia viridis), Mehl-Salbei (Salvia farinacea) oder andere nicht winterharte Arten einfach bei Bedarf direkt ins Beet säen. Sie dienen als unkomplizierte Lückenfüller und umweltfreundliche Bienenweide. Mehl-Salbei überzeugt über mehrere Monate mit immer neuen Blüten in strahlendem Blau. Schopf-Salbei eignet sich darüber hinaus besonders gut zum Schnitt für die Vase: Die gefärbten Hochblätter um die Blüten halten sich auch als Trockenblumen lange.

Der einjährige Schopf-Salbei eignet sich auch gut für die Vase.