Mit Trends wie Nachhaltigkeit und gesunder Ernährung gewinnt eine alte Tradition auch bei jungen Genießern wieder an Bedeutung: das Einmachen.

Mit der Erfindung des Kühlschranks ist die Tradition des Einmachens über die letzten Jahrzehnte immer mehr in Vergessenheit geraten. Heute führt der bewusste Umgang mit der Natur und damit auch mit allem, was wächst, zu einem Umdenken. Das allein genügt natürlich nicht, um einen echten Trend entstehen zu lassen. Hinzu kommt etwas ebenso Wichtiges wie das Thema Nachhaltigkeit, nämlich der unwiderstehliche Geschmack. Wer einmal selbstgemachtes Apfelchutney zu Käse oder Fleischgerichten probiert hat oder Erdbeerkonfitüre aus eigener Produktion zum Frühstück genießen konnte, möchte es nicht mehr missen.

Doch beginnen wir mit den Grundlagen – was ist das eigentlich: Einmachen? Und gibt es einen Unterschied zum Einkochen? Zunächst einmal bedeutet Einmachen nichts anderes als das Konservieren von Obst, Gemüse oder anderen Lebensmitteln mit Hilfe bestimmter Zutaten und Techniken. So wird zur Konservierung beim sauren Einmachen ein Essig-Sud verwendet, während beim salzigen Einmachen stark gesalzenes Wasser eingesetzt wird und beim süßen in der Regel Zucker oder Gelierzucker für Konfitüre. Ob sauer, salzig oder süß: die so behandelten Produkte werden anschließend entweder in speziellen Gläsern gekocht (Einkochen) oder heiß in vorher gesäuberte Gläser gefüllt (Einmachen) und jeweils luftdicht verschlossen. In diesem Prozess werden Mikroorganismen unschädlich gemacht. Richtig eingemacht können Obst und Gemüse nicht mehr verderben und mehrere Monate konserviert werden. Oberstes Gebot dabei: absolute Sauberkeit.

Zum Einmachen eignet sich eine ganze Vielfalt an Obst und Gemüse: Beeren, Äpfel, Birnen oder Mango zählen ebenso dazu wie Kürbis, Möhren, Zucchini oder Tomaten. Eingemacht werden sie als Kompott, Konfitüren, Gelees oder Chutneys. Diese werden gekocht, bevor man sie in sterilisierte Gläser füllt, am besten solche mit Schraubdeckeln. Anschließend verschließt man die Gläser direkt und stellt sie für rund zehn Minuten auf den Kopf. Sind die Gläser nach dem erneuten Umdrehen komplett erkaltet, lassen die Metalldeckel in der Regel ein leichtes Knacken vernehmen und biegen sich nach innen. Ein Vakuum ist entstanden.

Neben den Grundzutaten sorgt eine Vielzahl von Aromen, Gewürzen und anderen Zugaben für die besondere Note des Eingemachten. Konfitüren erhalten zum Beispiel durch Vanille, Zitrone oder Minze einen ganz besonderen Pfiff. In Chutneys bringen Senfkörner, Piment, Lorbeer oder Honig Abwechslung ins Spiel. Mit ein bisschen Übung und Fantasie kreiert man bald köstliche Varianten von Chutneys oder Gelees. Damit es ans Eingemachte gehen kann, braucht man natürlich zunächst mal ein paar Grundrezepte. Fündig wird man auch in der Ideenküche der Genussexperten von „Obst & Gemüse – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de. Einen guten Einstieg in die Welt des Einmachens bietet hier zum Beispiel das einfache Apfelchutney – der unwiderstehliche Begleiter für herzhafte Leckereien.