Es ist höchste Zeit für den Frühjahrsputz im Garten. Wie man jetzt draußen Platz für Neues macht – und was konkret im Beet und auf dem Balkon zu tun ist.

Kaum werden die Tage sonniger und wärmer, schon zieht es die Menschen hinaus in den Garten oder auf den Balkon. Hier ist nach dem langen Winter auch einiges zu tun, wie die Gartenprofis der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ erklären. Das Schöne daran: Die Arbeit an der frischen Luft, am besten noch in der Sonne, tut jetzt richtig gut. Zudem steigt dabei schon die Vorfreude auf kommende Blütenfreuden. Die Gärtner der Initiative geben deshalb Tipps rund um ihre liebsten Gartenarbeiten im Frühling.

Die meisten Stauden kann man jetzt einfach bis zum Boden abschneiden.

Aufräumen für das Frühjahr. Über den Winter haben sich viele Pflanzen in den Boden zurückgezogen, ihre oberirdischen Pflanzenteile und Samenstände sind verwelkt, das gilt für klassische Blütenstauden, aber auch für viele Gräser. Wer diese für die Vögel und Insekten über den Winter stehengelassen hat, kann sich jetzt daran machen, alles Alte und Verwelkte bis knapp über dem Boden zurückzuschneiden und Platz zu machen für die neuen Triebe, die sich oft schon aus der Erde recken. Darüber hinaus kann man gezielt Laub und Mulch zur Seite räumen, damit das junge Grün Licht und Luft bekommt. Am besten ist es, jetzt auch gleich den Boden zu lockern und mit Kompost oder Dünger zu versorgen.

Hortensien und Rosen werden im Frühjahr je nach Sorte zurückgeschnitten.

Rückschnitt für mehr Blüten. Mit den ersten warmen Tagen treiben auch die höheren Stauden aus. Damit sie ihre Form behalten und viele Blüten bilden, sollte man sie je nach Sorte zurückschneiden. Bei den beliebten Hortensien gibt es beispielsweise unterschiedliche Wuchsformen. Schneeballhortensien und Rispenhortensien sollte man kräftig zurückschneiden, sodass nur jeweils ein Paar von Austriebsstellen pro Trieb stehenbleibt. Bei allen anderen Hortensien schneidet man das Verblühte bis zum nächsten kräftigen Austrieb ab. Rosen haben einen eigenen Terminplan: Wenn die gelben Forsythiensträucher ihre Blüten öffnen, ist es warm genug für den Rückschnitt. Generell entfernt man nun alle erfrorenen, kranken oder abgestorbenen Triebe. Der weitere Rückschnitt richtet sich nach der Rosensorte: Beet- und Edelrosen werden auf etwa 15 bis 20 Zentimeter zurückgeschnitten, Strauchrosen etwas weniger. Dabei sollte man über einem nach außen zeigenden Auge schneiden – hier treibt die Pflanze am stärksten aus – und den Schnitt leicht schräg setzen, damit Wasser ablaufen kann. Kleinstrauch- und Bodendeckerrosen kann man sogar einfach mit der Heckenschere kürzen, sie sind sehr unkompliziert.

Jetzt ist die richtige Zeit für Neupflanzungen – nicht nur von Frühjahrsblühern.

Neues Gartenjahr starten. Im zeitigen Frühjahr, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, es aber auch noch nicht zu heiß und trocken wird, ist der beste Zeitpunkt, um Pflanzen ein- oder umzupflanzen. Sie können sich so bis zum Sommer gut einwurzeln. Vorhandene Stauden kann man jetzt durch das Teilen verjüngen und vermehren: Einfach die Pflanze ausheben, den Wurzelballen in mehrere Stücke teilen und diese in gleicher Tiefe wieder einsetzen. Bei frühblühenden Stauden sollte man damit allerdings bis zum Herbst warten, um die Blüte nicht zu gefährden. Auch für neue Pflanzungen ist jetzt der beste Zeitpunkt. Ein Tipp der Gärtner von „Blumen – 1000 gute Gründe“ für alle, die größere Projekte vorhaben, z.B. eine Hecke anlegen wollen: Von Heckensträuchern, Obstgehölzen oder Rosen gibt es im Frühjahr teilweise wurzelnackte Exemplare, das heißt Pflanzen ohne Topf, Erde und Ballen. Diese sind günstiger als Topfware, sollten allerdings auch innerhalb weniger Tage in den Boden gesetzt werden. Davor schlägt man sie am besten in feuchte Tücher ein und stellt sie vor der Pflanzung für ein paar Stunden oder über Nacht in ein Wasserbad.

Bei der Gartenarbeit begegnen uns jetzt jede Menge Frühlingsboten.

Balkon verschönern. Erfahrene Balkongärtner haben vielleicht bereits im Herbst verschiedenen Blumenzwiebeln in ihre Balkonkästen und Töpfe gesetzt. Sie können jetzt die alte Bepflanzung zurückschneiden und sich über das neue Grün freuen. Wer nicht so vorausschauend war, kann allerdings auch jetzt noch ein paar vorgetriebene Frühblüher kaufen und in die Töpfe setzen. Dies ist natürlich keine langfristige Pflanzung, da die Erde im Zweifel von der letzten Saison bereits ausgelaugt ist und im Sommer ohnehin ausgetauscht werden muss. Ein wenig Farbe bringt es aber allemal in die Saison.

Noch mehr Tipps für eine frühlingsfrische Dekoration mit Blumen und Pflanzen gibt es auf der Website der Initiative „Blumen – 1000 gute Gründe“ unter www.1000gutegruende.de sowie bei Facebook und Instagram.