Gemeinsam für vielfältige nachhaltige Produkte

Der eigene Garten hat als Rückzugsort in diesem Jahr Hochkonjunktur – Grund genug, ihn mit nachhaltigen Konzepten und Produkten noch grüner zu gestalten. Diese Aufmerksamkeit sollte die Grüne Branche als Chance nutzen, um Verbrauchern zu zeigen, wie sie mit cleveren Produkten und Konzepten ihren Garten noch nachhaltiger aufblühen lassen können. Schließlich gibt es bereits heute viele tolle Ideen, mit denen wir gemeinsam die Welt ein Stück umweltfreundlicher machen können.

Zusammen mit unseren Mitgliedsbetrieben haben wir z.B. das Konzept „Pflanz den Topf“ entwickelt und intensiv in der Praxis getestet. Getreu dem Motto „100 Prozent plastikfrei“ kommen die darunter angebotenen Produkte vollständig ohne Kunststoff aus. Beliebte Beet- und Balkonpflanzen wie Calibrachoa, Dahlia, Dianthus, Petunia, Verbena oder Gemüsepflanzen wie verschiedenen Tomaten- und Gurkensorten wachsen in kompostierbaren, plastikfreien Töpfen, die vom Verbraucher einfach mit eingepflanzt werden und sich in der Erde zersetzen. So macht Plastikverzicht Spaß!

„Auch viele unserer Mitgliedsbetriebe entwickeln außerdem überzeugende eigene umweltfreundliche Konzepte und Marken, die Verbrauchern nachhaltige Vorteile bieten,“ so unsere u.a. für das Landgard Nachhaltigkeitsmanagement verantwortliche Geschäftsführerin Dr. Svea Pacyna-Schürheck. Ein gutes Beispiel hierfür ist „Ökolino“ von Bert Schmitz Gartenbau und Kreisig Gartenbau. Unter dem nachhaltigen Verkaufskonzept bieten die beiden Erzeugerbetriebe ein breites Sortiment beliebter Beet-, Balkon-, Sommer- und Herbstpflanzen im 13er-Topf an – von Strohblumen und Bidens über Coleus und Tagetes bis hin zu Lavendel, Heuchera und Astern – mit denen Verbraucher bei der Gartenarbeit Abfall vermeiden und wertvolle Rohstoffe schonen können. Alle Verpackungen wie Etiketten und Töpfe bestehen bei Ökolino aus recycelten Rohstoffen und können über das Altpapier wieder dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

„Nachhaltige Ideen müssen so einfach wie möglich sein, nur dann überleben sie den Alltag“, ist Tristan Heinen-Bizjak, Betriebsleiter im Gartenbaubetrieb Schmitz, überzeugt. „Wir wollten darum ein Konzept entwickeln, das Verbrauchern einen echten Mehrwert bietet und Umweltschutz unkompliziert und verständlich macht. Bei Ökolino ist das ganz leicht: Alles, was an der Pflanze dran ist, kann in die Altpapiertonne – fertig“. Während ihrer Kulturdauer wachsen die Produkte aus dem Ökolino-Sortiment torfreduziert in Mehrweg-Kulturtöpfen heran, die immer wieder neu verwendet werden können. So setzen die beiden Gartenbaubetriebe vom Niederrhein von der Aufzucht bis zum Verkauf auf die Schonung wertvoller Ressourcen. Auch dadurch haben die Ökolino-Produkte die Auszeichnung mit dem Landgard Nachhaltigkeitssiegel als „Zertifiziertes nachhaltiges Produkt“ verdient.

Auch im Bereich Obst & Gemüse beschäftigen wir uns intensiv mit der Entwicklung neuer innovativer Verpackungsansätze. Dabei konzentrieren wir uns auf der einen Seite darauf, Verpackungen zu vermeiden oder zu reduzieren. Auf der anderen Seite wollen wir überall dort, wo es möglich ist, Kunststoffe durch nachwachsende, gut recycelbare oder kompostierbare Materialien ersetzen. Denn das Spektrum möglicher Wege ist schon heute groß. „Ob biologisch abbaubare Folie, Kartonverpackungen und Papiertüten oder Materialien mit Pflanzenfasern, Holzschlifffaser-Schalen oder Natural Branding – all das sind vielversprechende Beispiele, die gute Alternativen zu den bisherigen Kunststoff- oder reinen Kartonverpackungen darstellen können“, meint Dr. Svea Pacyna-Schürheck. „Bei Verpackungslösungen mit Pflanzenfasern werden diese z.B. von abgeernteten Nutzpflanzen wie Tomatenpflanzen gewonnen und für die Herstellung von Verpackungsschalen oder Töpfen verwendet. Damit bietet diese Technologie einen extrem hohen Nachhaltigkeitsnutzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette und wir testen ihren Einsatz sowohl in der Sparte Obst & Gemüse als auch bei Blumen & Pflanzen.

Dr. Svea Pacyna-Schürheck

Gerade bei Obst & Gemüse gibt es darüber hinaus auch viele Produkte, die schon heute problemlos ganz ohne zusätzliche Verpackungen auskommen können, z.B. durch Natural Branding. Hierbei werden Produkte wie z.B. Kürbissen, Süßkartoffeln, aber auch Mangos, Avocados, Ingwer, Orangen oder Zitronen mit einem Laserschriftzug statt Etiketten gekennzeichnet.

Dass wir in punkto Kunststoffreduzierung auf dem richtigen Weg sind, zeigen die folgenden Zahlen: So hat sich der Anteil an Papier- und Pappe-Verpackungen an der gesamten Verpackungsmenge bei Landgard von 2017 bis 2019 von 6,6 % auf inzwischen 24,6 % erhöht – Tendenz weiter steigend.